Lange Zeit und da schließen wir uns ein, wurde der Daimler Konzern mit seiner Vorzeigemarke Mercedes-Benz gescholten und geprügelt die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen. Zu behäbig, zu konservativ und mit viel zu vielen Vorbehalten würde der Erfinder des Automobils das Thema E-Mobilität angehen. Zu viel Benzin im Blut sei in der Führungsmannschaft und Fachleute sprachen schon davon, dass die nächste Motorcity nicht Stuttgart oder Detroit sei, sondern im Silicon Valley entstehen würde.
Heute, am 29. September 2016, strafte der Daimler Konzern uns alle Lügen. Wie im legendären Boxkampf „Rumble In The Jungle“ aus dem Jahre 1974 zwischen Muhammad Ali und George Foreman. Ali steckte scheinbar untätig Runde für Runde Schläge ein, ehe er in der achten Runde, nach dem sich Foreman ausgepowert hatte, zurückschlug und ihn mit zwei Links-rechts-Kombinationen und neun aufeinanderfolgenden Kopftreffern zu Boden schickte und so den Sieg für sich entschied.
Warum? Wegen der vielen kleinen Fehler in der Produktion, wegen der Liefertermintreue, die Tesla immer wieder vor die Füße fiel, und weil sie eine weltweite Vertriebsorganisation mit angeschlossenen Werkstätten nicht binnen Jahren aufbauen konnten, genau deshalb haben sie das Rennen verloren. Genau wie Foremann im Kampf gegen Ali, hatte auch Tesla das Momentum auf ihrer Seite, verpasste es aber den Sack zuzumachen. Die Zeit von Ankündigung bis Auslieferung (time to market) ist heute wichtiger denn je. Wer ankündigt muss buchstäblich auch liefern und das ist schlichtweg nicht passiert. „Over promissed and under delivered“, so könnte man die letzten Tesla Jahre betiteln. Gleich nach der heutigen Mercedes EQ Ankündigung von Daimler Chef Dieter Zetsche, fiel der Tesla Aktienkurs um über 2% und setzt so seine Talfahrt fort.
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