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Die Roadmap zur Sustainable IT

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Verfasst von diconium
Das Wichtigste in 20 Sekunden
  • Ausgangslage: Die Gesellschaft, sowie Regularien und Gesetze verstärken den Druck auf Unternehmen in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit. Der IT-Bereich kann hier ein wirksamer Hebel sein. Aber viele Unternehmen haben noch keine klar definierten Ziele und Maßnahmen, wie sie ihre IT nachhaltiger gestalten können.
  • Problem: Für Organisationen kann die Identifikation der IT-Bereiche, in denen sie Maßnahmen zu Erreichung von Nachhaltigkeitszielen implementieren können, herausfordernd sein.
  • Ansatz: Die hier dargestellte Sustainable IT Roadmap bietet einen Überblick über 6 mögliche Handlungsfelder und erläutert Ansätze zur Optimierung von Nachhaltigkeit.
Agenda

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Wie können Unternehmen von einer Sustainable IT Strategie profitieren?

Eine nachhaltige IT bietet zahlreiche Vorteile, die deinem Unternehmen helfen kann, wettbewerbsfähiger und umweltfreundlicher zu werden. Hier sind die Hauptvorteile auf einen Blick:

  • Reduktion der CO2-Emissionen: Nachhaltige IT-Praktiken tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck Ihres Unternehmens zu verkleinern.
  • Höhere Kosteneffizienz: Effizientere Ressourcennutzung und geringere Betriebskosten steigern die Rentabilität.
  • Verbesserte Softwareperformance: Optimierte IT-Systeme sorgen für eine höhere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit.
  • Größeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit: Eine nachhaltige IT-Strategie fördert das Umweltbewusstsein innerhalb des Unternehmens und stärkt das Engagement der Mitarbeiter.

Eine Umfrage deckte auf, dass 72% der Unternehmen noch keine nachhaltige IT-Strategie mit klar definierten Zielen und Maßnahmen haben.

Der Bedarf an Sustainable IT Maßnahmen wächst

Sustainable IT umfasst Maßnahmen die zu einer nachhaltigen, ressourceneffizienten IT-Infrastruktur und Softwareanwendungen führen. Dieser Ansatz ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für Ihr Unternehmen. Die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit bei den Kaufentscheidungen der Verbraucher macht es unerlässlich, dass Unternehmen ihre IT-Infrastruktur entsprechend anpassen.

Dieser Artikel gibt dir einen Einblick in verschiedene Handlungsfelder geben und bietet eine Starthilfe in das breitgefasste Thema der Sustainable IT.

Der schnelle globale Anstieg der Digitalisierung führt zu einem stetigen Wachstum der CO2-Emissionen, an denen die IT einen signifikanten Anteil von etwa 2% hat. Daher sind Entscheidungsträger im Technologiebereich zu verantwortungsvollen Klima-Maßnahmen aufgerufen. Weltweit geben zum Beispiel nur 43 % der befragten Führungskräfte an, dass sie den IT-Fußabdruck ihres eigenen Unternehmens kennen. Zunehmend wird diese Unwissenheit durch (EU)-Regularien wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (kurz „CSRD“) zwangsläufig minimiert werden – genau deshalb ist das Auseinandersetzen mit Sustainable IT so wichtig.

6 Schritte zur Sustainable IT

1. Förderung des Bewusstseins für Nachhaltigkeit

Laut eines Berichtes von McKinsey geben 84% der weltweiten Verbraucher an, dass Nachhaltigkeit bei ihren Kaufentscheidungen eine wichtige Rolle spielt. Unternehmen, die dies ignorieren, riskieren Wettbewerbsnachteile. Jetzt ist der Moment, um Nachhaltigkeit strategisch zu verankern und langfristig Geschäftserfolg zu sichern.

Der erste Schritt ist die Entwicklung einer unternehmensweiten nachhaltigen Denkweise – von der Schulung der Mitarbeiter bis zur Umsetzung strategischer Maßnahmen. Wenn Nachhaltigkeit in allen Ebenen verankert ist, wird sie zur treibenden Kraft für Geschäftserfolg.

Die Erfolge zu kommunizieren und zu feiern, stärkt nicht nur das Engagement der Mitarbeiter, sondern auch das Vertrauen der Kunden. Transparenz in nachhaltigen Maßnahmen beweist Führungsverantwortung und schafft Wettbewerbsvorteile in einem zunehmend umweltbewussten Markt.

Digital Nudging ist ein wirkungsvolles Instrument, um nachhaltiges Kundenverhalten zu fördern. Durch gezielte digitale Hinweise, wie das Hervorheben umweltfreundlicher Produkte oder die Darstellung ökologischer Vorteile, wird der Kunde subtil in Richtung nachhaltigerer Entscheidungen gelenkt. Dies stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern fördert langfristig auch nachhaltiges Wachstum.

2. Sustainable Design Manifesto für nachhaltiges Produkt Design

Die Art und Weise, wie wir Produkte und Lösungen gestalten, hat direkten Einfluss auf die Nachhaltigkeitsbilanz unseres Unternehmens. Schon bei der Gestaltung von Customer Journeys können wir sicherstellen, dass sie ressourcenschonend und effizient sind – sowohl für das Unternehmen als auch für die Umwelt. „Leichtgewichtig“ bedeutet in diesem Kontext, Produkte auf die wesentlichen Funktionen zu reduzieren. Bei der Feature-Auswahl sollte stets hinterfragt werden, welche Funktionen tatsächlich vom Nutzer gebraucht werden und echten Mehrwert bieten.

Dies ist ein zentraler Bestandteil des „Sustainable Design Manifestos“ – ein Leitfaden für die Entwicklung digitaler Produkte und Services, die den Menschen und den Planeten in den Fokus stellen. Das Manifest enthält folgende Prämissen:

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Quelle: in Anlehnung an https://alphacommerce.xyz/uncategorized/sustainable-web-manifesto-wholegrain-digital/

Zur Manifest-Prämisse „Offen“ zählt auch die soziale Nachhaltigkeit. Die offene Online-Community „A11Y“ hat eine Checkliste erarbeitet, mit der Unternehmen ihre bestehenden Anwendungen auf digitale Barrierefreiheit prüfen oder dies bereits in der Entwicklung neuer Produkte und Services berücksichtigen können. Wenn Unternehmen Inklusion und Zugänglichkeit von Anfang an mitdenken, erfüllen sie nicht nur ihre gesellschaftliche Verantwortung, sondern schaffen auch Produkte, die eine breitere Zielgruppe ansprechen.

3. Transparenz mithilfe von Nachhaltigkeitsdaten

Nicht nur aufgrund der verpflichtenden EU-Richtlinie CSRD, die von Unternehmen ab einer Unternehmensgröße von mehr als 500 Arbeitnehmern zu erfüllen ist, ist das Sammeln und Aufbereiten von Daten über Nachhaltigkeit entscheidend. Auch für den Aufbau eines eigenen Bewusstseins über die Nachhaltigkeitssituation ist eine Veranschaulichung und das Einholen von Daten essenziell.

Diese Datenpunkte kommen aus verschieden Unternehmensbereichen, einschließlich des Risikomanagements, des Personalwesens (HR), der Rechtsabteilung, der Informationstechnologie (IT), sowie der Vertriebs- und Marketingabteilungen. Das Konsolidieren dieser Daten über viele Funktionen hinweg kann eine Herausforderung sein, sowie das Identifizieren der Datenquellen. Darüber hinaus muss eine umfassende Einsicht in die Wertschöpfungsketten sichergestellt werden, wobei sowohl Lieferanten als auch Verbraucher und andere Stakeholder berücksichtigt werden müssen.

Bei der Menge an Daten wird schnell klar, dass die Erfüllung eines externen und internen Reporting-Bedürfnisses eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe darstellt. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit den eigenen Zielen und KPIs in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele auseinanderzusetzen.

Die schiere Menge an Daten verdeutlicht, dass sowohl das interne als auch externe Reporting eine komplexe Aufgabe ist. Deshalb ist es umso wichtiger, frühzeitig klare Nachhaltigkeitsziele und KPIs zu definieren. Eine starke Einbindung der Geschäftsführung ist dabei von zentraler Bedeutung für den gesamten Transformationsprozess. Klar formulierte und kommunizierte Ziele auf Führungsebene sorgen dafür, dass in allen Bereichen die richtigen Prioritäten gesetzt werden – sei es in der Produktentwicklung, der Ressourcenverwaltung oder bei der Auswahl von Softwareanbietern.

4. Verantwortungsvolle Beschaffung und Nutzung von Hardware

Die nachhaltige Beschaffung und effiziente Nutzung von Hardware ist essenziell, um Umweltauswirkungen zu reduzieren und eine zukunftsorientierte, ökologische IT-Landschaft zu fördern. Unternehmen sollten Kreislaufkonzepte implementieren und bei der Beschaffung von Hardware auf Zertifizierungsstandards für Energieeffizienz achten. Dies gewährleistet, dass die eingesetzten Geräte den aktuellen Umweltanforderungen entsprechen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die effiziente Nutzung der Hardware. Mit einer Device-Management-Lösung optimieren Unternehmen die Nutzung ihrer Geräte und verlängern deren Lebensdauer. Das senkt nicht nur den Bedarf an Neuanschaffungen, sondern spart unmittelbar Ressourcen und Kosten – ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Darüber hinaus ist es wichtig, eine umfassende Strategie für die Wiederverwendung, das Recycling und das Management von Elektroschrott (wie z.B. ausrangierte Laptops und Handys) zu definieren. Durch die Implementierung solcher Strategien können Unternehmen sicherstellen, dass ausgediente Geräte entweder wiederverwendet oder fachgerecht recycelt werden, um die Umweltbelastung zu minimieren.

5. Verfolgen einer nachhaltigen Hosting-Strategie

Durch die weltweit zunehmende Nutzung von Onlinediensten steigt die Anzahl der Webanwendungen. Für deren Betrieb müssen ausreichende Serverkapazitäten bereitgestellt werden, um die Verfügbarkeit der erforderlichen Daten für die Nutzung dieser Anwendungen sicherzustellen. Dies führt dazu, dass der Betrieb von Webanwendungen sehr ressourcenintensiv sein kann. Eine Green Hosting Strategie bietet einen Ansatz, diesen Entwicklungen mit umweltfreundlichen Maßnahmen entgegenzuwirken. Hierbei ist eine Evaluierung des Setups im Unternehmen zu empfehlen, um Optimierungspotenziale in den Rechenzentren und in der Cloudlandschaft zu identifizieren. Bei der Auswahl von Hosting Providern kann darauf geachtet werden, dass Server mit Ökostrom betrieben werden, d.h. sie greifen auf erneuerbare Energien zurück.

Nutzt du bereits eine Cloud-Umgebung? Mithilfe von GreenOps kannst du die Ressourceneffizienz deiner Anwendungen gezielt verbessern und den Energieverbrauch im IT-Betrieb optimieren. Cloud-Management-Tools unterstützen dich dabei, deine Ressourcen dynamisch anzupassen – zum Beispiel durch Autoscaling, das deine Kapazitäten automatisch an den Bedarf anpasst und somit Kosten reduziert.

Um einordnen zu können, wie hoch die Stromverbrauchseffektivität deiner lokal betriebenen Rechenzentren ist, hilft die bereits etablierte Kennzahl Power Usage Efficiency (PUE). Die Integration und Nutzung der PUE Daten im IT-Reporting sorgt für nötige Transparenz. Unternehmen, die bisher ausschließlich lokale Serverinstanzen betreiben, ist zu empfehlen, eine Cloud Migration in Erwägung zu ziehen – mögliche Vorteile sind eine erhöhte Kosten- und Energieeffizienz sowie Skalierungsmöglichkeiten.

6. Implementieren von „Green Coding“ Prinzipien in der Softwareentwicklung

Green Coding bedeutet, dass Code nicht nur auf Geschwindigkeit und Effizienz optimiert wird, sondern auch ressourcensparend entwickelt sein muss, um CO2-Emissionen zu minimieren. Die Umweltauswirkungen der Softwareentwicklung und -ausführung sollten über den gesamten Entwicklungszyklus hinweg berücksichtigt werden – von der Planung bis zur Ausführung

Folgende Green Coding Prinzipien sind entscheidend für eine nachhaltige Softwareentwicklung:

  • Das Design schlanker Softwarearchitekturen, um die Komplexität gering zu halten
  • Der Einsatz effizienter Programmiersprachen und Frameworks
  • Die Verwendung einfacher Dateiformate, effizienter APIs und optimierter Bildpakete
  • Das Eliminieren von redundantem und ungenutztem Code

 

Um die Auswirkungen dieser Maßnahmen nachzuweisen, ist der Einsatz von Mess-Tools unerlässlich. Dazu gehört die Analyse der Energieintensität bei Codeausführungen sowie die Bewertung der Effizienz von Datenbankabfragen. Durch den Einsatz solcher Methoden stellst du sicher, dass deine Software nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig betrieben wird – ein klarer Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend umweltbewussten Welt.

Fazit

Die sechs Schritte auf dem Weg zu einer Sustainable IT müssen nicht alle parallel und in vollem Umfang umgesetzt werden, um einen positiven Effekt für ihr Unternehmen zu erzielen. Wir empfehlen, gezielt Potenziale für „low hanging fruits“ zu identifizieren und priorisiert anzugehen. Dieser fokussierte Ansatz bringt schnelle Erfolge und schafft die Grundlage für langfristige Transformation. Dabei ist der Kulturwandel im Unternehmen entscheidend: Je mehr Mitarbeitende Nachhaltigkeit in ihre Entscheidungen einbeziehen, desto schneller werden die gesteckten Ziele erreicht.

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